Die "Kirmes mit FUN Schiff" ist eine detailreiche Miniaturwelt, die verschiedene Fahrgeschäfte und Attraktionen wie ein beleuchtetes FunSchiff, ein variabel gesteuertes Karussell und eine kreative Boxmaschine umfasst. Mit speziell entwickelter Beleuchtung und Arduino-Steuerungen wird die Szenerie lebendig, während der schwebende Ballonmann als besonderes Highlight hervorsticht. Jede Attraktion wurde individuell angepasst und trägt zur authentischen Kirmes-Atmosphäre bei.

Für diese Box habe ich zunächst den Bausatz FunSchiff von Faller gekauft und dann den Beleuchtungssatz dazu von Fantaisyland.fr. Es gefiel mir allerdings nicht, dass das Schiff nicht beleuchtet war. Dazu musste ich erst Strom über die Drehachse zum Schiff bringen und weil das Schiff an der Achse schaukelt, geht das nur mit einem Rundschleifkontakt. Den Kontakt habe ich hinten auf die Achse gebaut, was etwas fummelig war. Ich denke, hier sollte Faller eine bessere Möglichkeit bieten, auch das schaukelnde Schiff mit Strom versorgen zu können. Danach habe ich zwei blaue LED Leisten an die beiden Aufhänger vom Schiff geklebt und an das Schiff vorne kleine RGB-LEDs mit eigenem Controller geklebt, die schnell die Farbe wechseln. Danach habe ich die passenden Beleuchtungssetz von Fantaisyland.fr auf das Schiff geklebt. Ein Problem gibt es mit dem FunSchiff in der Box: Das Schiff sucht nach dem Einschalten erst einmal seine Nullposition, um das Schaukelprogramm zu starten, da es ja an einer beliebigen Stelle der Schaukelbewegung abgeschaltet worden sein kann. Diese Start- oder Nullposition ist senkrecht hängend, also unten. Die Steuerelektronik erkennt diese Position dadurch, dass ein im Boden des Schiffs verbauter Magnet einen Reed-Schalter unter dem Schiff aktiviert. Um diese Position zu finden, dreht sich das Schiff langsam immer im Uhrzeigersinn. Wenn es beim Einschalten also rechts vom Nullpunkt stand, kein Problem. Es bewegt sich dann langsam nach links bis der Reed-Kontakt anschlägt, bleibt stehen und das Programm beginnt. Wenn es sich beim Einschalten allerdings links vom Startpunkt befindet, dreht es immer weiter nach links und will einen Überschlag machen, um den Nullpunkt zu finden. Der Überschlag geht aber nicht in der Box, weil diese zu niedrig ist. Ich habe das Problem mit einem Arduino und zwei Relais gelöst. Wenn das Problem beim Start auftaucht, muss man einen kleinen Button drücken, dann unterbricht ein Relais die Stromzufuhr des Schaukelmotors und beschaltet diesen für eine Sekunde mit 3 Volt mit umgekehrter Polung, so dass das Schiff nach rechts vom Nullpunkt bewegt wird. Gleichzeitig wird für drei Sekunden die Wechselstromversorgung der Schaukelelektronik mit dem zweiten Relais unterbrochen. Danach startet die Schaukelelektronik von einem Punkt rechts des Nullpunktes. Das Programm steht hier zum Download bereit, genauso wie das Programm für das Karussell, die Boxer und den Ballonmann. Ich merke nur nochmal an, dass ich kein Programmierer bin und weder für irgendetwas eine Garantie übernehmen kann, noch glaube, dass diese selbstgebastelten Programme nachahmenswert sind. Das können andere besser. Mir kam es nur darauf an, dass es für mich ausreichend funktioniert.

Dieses Karussell habe ich antiquarisch auf einer Modellbaubörse erworben. Ich kenne leider nicht die Modellbezeichnung. Ich habe den Wechselstrommotor durch einen Getriebe-Gleichstrommotor ersetzt, weil man bei einem solchen Motor besser die Geschwindigkeit regeln kann. Dazu habe ich wieder einen Arduino verwendet mit einem kleinen MOSFET-Verstärkermodul, weil der Motor zu viel Strom für die Schaltkontakte des Arduino frisst. Diese Module sind billig und einfach anzuschließen. Ein kleines Arduinoprogramm sorgt dafür, dass sich das Karussell zufallsgesteuert mal schneller, mal langsamer dreht und zwischendurch Pausen macht. Auch das kann hier heruntergeladen werden (allerdings mit den gleichen Warnhinweisen wie beim FunSchiff s.o.). Auf die Drehachse habe ich wieder einen Rundschleifkontakt montiert, damit ich Strom ins Karussell bekomme. An den Außenrändern habe ich abwechselnd blinkende RGB LEDs und kleine weiße LEDs angebracht.

Als ich meinen Sohn fragte: „Was macht Ihr eigentlich so auf einer Kirmes?“ Sagte er sofort: „Boxautomat“. Also habe ich aus ein paar Plastikteilen, einem Angelblei als Boxsack, außerdem mit den schon beim FunSchiff verbauten RGB-Blink-LEDs und einem Servo, auf den ich eine Boxfigur geklebt habe, eine Boxmaschine mit Boxer gebaut. Der Servo wird wieder über einen Arduino angesteuert und dreht das Männchen zufallsgesteuert hin und her, so dass der ausgestreckte Arm gegen den Boxsack schlägt. Die Idee habe ich dann erweitert mit zwei weiteren boxenden Figürchen, die gegen eine dritte Figur boxen, die ich in ihrer Mitte auf eine Feder montiert habe, so dass es aussieht, als ob sie diese Figur verdreschen würden, eben wie auf einer echten Kirmes... Das Arduinoprogramm für die Boxer stelle ich auch zum Download bereit, übernehme aber wieder keine Verantwortung für nichts.

Den Ballonmann finde ich das schönste Teil in dieser Box. Ausgehend von dem Preiser Figurenset „Ballonverkauf“ habe ich aus einem Sitzsack Styroportkügelchen entwendet und mit Wasserfarbe bunt gefärbt, so wie die Ballons des Ballonmannes. Diese habe ich dann mit Styroporkleber (UHU POR) an die Ballons des Ballonmannes geklebt, damit die Ballontraube größer wird. Dann habe ich eine Halterung für einen Microservo mit einem langen Servoarm aus Draht unter die Grundplatte gebaut, so dass man den Servo später auch austauschen kann. An den Ballonmann habe ich einen steifen dünnen Stahldraht geklebt, der senkrecht durch ein Loch in der Bodenplatte mit einer Schlaufe an dem Servoarm befestigt wurde. Wenn der Servo sich bewegt, steigt der Ballonmann auf und ab. Auch hierfür kann man sich das Arduinoprogramm ohne Gewähr herunterladen.

Für die Beleuchtung der kleinen Kirmesbuden in dieser Box habe ich zum einen LEDs für die Innenbeleuchtung der Buden verwendet und für die farbig beleuchteten Außenränder habe ich etwas Neues gefunden, nämlich Filament LEDs. Ich denke, dass diese LED Stripes noch viele Anwendungen im Modellbau finden werden. Sie sind unempfindlich, flexibel und lassen sich sehr gut an Außenkanten von Buden/Häusern verkleben, sehen sehr gut aus und sind erschwinglich.